Wir rudern zusammen!

Das Team     Reiseberichte   Warum Rudern    Wieso zusammen   Gästebuch     
"De Ole Kassen"
       Die Abenteuer des Willem van der Waterkant
DAS ABC DES RUDERSPORTS

zur Startseite

Willem am EBS


 

Willems Traum

 

Ihr müsst nicht glauben, dass es mir hier nicht gefällt oder ich mich langweilige, auch wenn ich manchmal etwas unbeteiligt wirke, vor allem wenn sie mich mal wieder nicht mal steuern lassen. 

 

Ich hab jetzt über 1000 Kilometer geschafft in diesem Jahr. Ich meine ja wie Jörg, dass es darauf ankommt, dass es schöne Kilometer waren, an die man sich gern erinnert, die Zahl ist nicht so wichtig.

Aber manchmal träume ich schon von einer riesengroßen Nummer:

Ich würde waaaaahnsinnig gern mal einen richtigen Achter steuern und am allerallerliebsten die Pink Ladies. Die sind klasse. Ich mag die ganz sehr. Und pink ist meine Lieblingsfarbe. Darum gucke ich immer heimlich auf ihre Homepage (http://www.frauenachter.de), was sie wieder angestellt haben. Leider werde ich dann bloß immer so traurig, weil es mich wieder daran erinnert, dass ich nicht mitmachen kann.

Achtersteuern ist jedenfalls voll geil. Boah, was geht da die Post ab.

Ich hab ja schon viele Boote gesteuert und bin immer wieder fasziniert, wie ein Boot, das träge dahindümpelt, plötzlich loszischt, wenn sich wirklich mal alle anstrengen und zusammen rudern.

Im Achter ist das, als hätte man eine Rakete gezündet. Wenn der Starter Go sagt oder die Ampel auf grün springt. Das Wasser spritzt auf. Auf beiden Seiten viermal. Und als ob die Mädels mit Schnüren verbunden wären wie eine große Marionette, machen sie exakt alle das gleiche. Aber wirklich exakt, so was von gleich. Wie kriegen die das hin, frage ich mich immer. Wo doch die, die vor einem sitzt, auf der anderen Seite arbeitet. Natürlich müssen auch beide Seiten genau gleich viel tun. Sonst fährt man im Kreis.

Obwohl zum Fragen kommt man eigentlich nicht. Man wird gegen die Steuerlehne gepresst und schnellt wieder nach vorn, bis zu 40 mal pro Minute. Und dabei soll man auch noch taktische Anweisungen geben. Ganz schön schwierig.

Als ob sie nicht schon rasend schnell wären, kann ich sie aber immer noch anstacheln. Ich trompete einmal leise und schon ziehen sie noch mehr. Ganz heimlich, damit die Gegner es nicht gleich merken. Und dann sind wir weg. Wenn man rudert, muss man vorne liegen, um die Gegner im Auge zu haben. Und dann muss man nur noch durchhalten. Ob Mann

 oder Frau, ob 400 oder 2000 Meter oder 12 Kilometer. Das tut nicht mehr weh, hat mal einer gesagt, nur länger.

Das haben sie hunderttausendmal und mehr geübt und trotzdem ist es immer wieder spannend.

Bis zur Grenze gehen reicht ja noch längst nicht.

Kurz vor Schluss muss ich deshalb alles geben, damit wir ankommen. Ob sie mich da überhaupt noch hören ?  Hinterher sagen immer alle, sie hätten mich gehört und es wäre gut gewesen, vor allem weil ich dabei viel ruhiger sitzen kann als alle Steuerleute vor mir, aber ich hab da so meine Zweifel. Ich glaube, sie wollen nur, dass ich mich gut fühle und nicht darüber nachdenke, wie wenig ich eigentlich geleistet habe im Vergleich zu ihnen.

Was ich besonders toll finde, ist, dass die Pink Ladies nicht so spießig sind. Ruderer sind ja manchmal ungehobelte Kleiderschränke,  und häufig vergessen sie vor lauter Leistung auch den Spaß. Das wär nichts für mich.

Wer weiß, vielleicht kann ich sie ja sogar überreden, nach dem Sieg in Athen nicht die Deutschland-, sondern die Piratenflagge zu hissen. Das wär` doch voll cool, oder ?

Ich muss sie nur daran erinnern, dass sie mich aufblasen, bevor sie mich reinwerfen. Das tut man nämlich nach dem Sieg.


Willem am EBS

zur Startseite

Das Team     Reiseberichte   Warum Rudern    Wieso zusammen   Gästebuch     
"De Ole Kassen"
       Die Abenteuer des Willem van der Waterkant
DAS ABC DES RUDERSPORTS

Wir rudern zusammen!