Wir rudern zusammen!

Das Team     Reiseberichte   Warum Rudern    Wieso zusammen   Gästebuch     
"De Ole Kassen"
       Die Abenteuer des Willem van der Waterkant

DAS ABC DES RUDERSPORTS

 

zur Startseite


Backbord ist rechts ... oder: Es gibt nur eine Art zu rudern.

 

Wer kennt sie nicht, die traditionelle Backbord-Steuerbord-Verwirrung, die insbesondere rudernde Segler (syn.: Matthias, Plural: Matthiasse),  steuernde Ruderinnen (Stefi, Steffi) und Menschen namens Meike befällt ? Durch ein klares Kommando „Wende über Backbord ... oh, äh, ich meine doch das andere Backbord“ lässt sich diese Problem recht rasch lösen.

Aber ein anderes Syndrom verbreitet sich wie eine Epidemie, geistert durch so manche Website und lässt dabei auch Sportreporter nicht aus:

Das Ruder-Paddel-Mischbild:

 

-          Ruderer paddeln nach Helgoland (Nordsee - Zeitung),

-          die Paddler vom Ruderverein besteigen ihr Boot (NDR 3),

-          ein Hobby - Ruderer vom Kanuclub beäugt den Seehund  (Sonntagszeitung)

Mann-Mann-Mann ! Isses denn so schwer ?

 

 

Also für alle Banausen hier noch mal, kurz und bündig:

Ein Ruderer rudert, und zwar rückwärts. Das heißt, er sitzt mit dem Rücken zum Bug, hat ein bis zwei lange Stöckchen in der Hand, die in einem Gegenlager (Dolle) befestigt sind, und stößt sich mit diesen Stöckchen vom Wasser rückwärts ab, so dass das Boot vorwärts fährt. Das klingt nicht ganz einfach, funktioniert aber (meistens) ganz gut.

 

Und überhaupt:

Rudern kennt man von Galeeren, Wikingerschiffen und der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (jedenfalls, wenn man vor 1911 geboren ist).

 

 

Sportruderboote haben einen rollenden Sitz oder rollenden Ausleger (die Stangen, an denen die Dolle befestigt ist) , so dass man üblicher Weise Arme und Beine und alle dazwischen liegenden Körperteile, bemühen muss.

Wenn dem Ruderer (im Einer, Doppelzweier, Doppelvierer) zwei Stöckchen vergönnt sind, dann heißen diese Ruder Skulls, drückt man ihm nur eins in die Hand, so heißen sie Riemen. In einem Doppelzweier kann man (sich) folglich nicht am Riemen reißen. Man könnte an seinen Skulls reißen, aber dieses Bild kennt die deutsche Sprache (noch) nicht.

 

Um die Verwirrung komplett zu machen: Auch das Brett, das am Heck des Schiffes hängt und mit dem man durch einseitiges Bremsen die Fahrtrichtung beeinflussen kann, wird gern Ruder genannt.

           

 

Mit diesem Ruder kann man nicht rudern, sondern nur steuern, deshalb nennt man es im Ruderboot auch gern Steuer. Dieses ist wiederum nicht zu verwechseln mit dem gleich lautenden femininen Begriff, mit dem euphemistisch die Abzocke unseres Staates umschrieben wird.

Der, der das Steuer bedient, hingegen heißt fachmännisch Rudergänger.

Und im Drachenboot, einem überdimensionalen Kanadier, wo man paddelt (s.u.), nennt man das Steuer dann wieder Langruder.

 

Ein Paddel jedenfalls benutzt ein Ruderer nur im Ausnahmefall, z.B. um sich lästiges Federvieh und andere Schmarotzer vom Hals zu halten, durch eine Enge, z.B. eine Schleuseneinfahrt,  zu paddeln oder sich mit einem Paddelhaken, das ist ein Stechpaddel mit einem Haken dran, wer hätte das gedacht,  festzuhalten.

 

Im Kanusport wird grundsätzlich vorwärts gefahren.

Ein Paddler paddelt mit Paddeln, die er frei in der Hand hält.

Im Kajak mit einem Doppelpaddel (links gepaddelt, rechts gepaddelt, links gepaddelt, rechts ... – oder umgekehrt). Der Kanute sitzt in seinem Boot und  lässt seine Beine einfach ´rumliegen.

Wer kennt sie nicht aus dem Fernsehen, die Paddler in der Duracell – Werbung ?

Im

 

 

 

sitzt oder kniet man und paddelt ebenfalls frei schwebend mit einem Stechpaddel (rechts, rechts, rechts, ... oder links, links, links,...), wie die Spinatstecher.

Damit das Boot nicht im Kreis fährt, paddeln hier zumindest im Feizeitbereich zwei.

 

Im Drachenboot paddeln ganz viele Leute, außerdem gibt es hier einen Trommler, der als einziger rückwärts fährt und trotzdem nicht Ruderer heißt, und einen, der mit einem Ruder (s.o.) steuert.

 

Wer es jetzt immer noch nicht begriffen haben sollte, merkt es sich einfach so:

Ein Paddler sagt, „Schau, da vorn ist eine schöne Uferkneipe“.

Ein Ruderer sagt „Oh, schau, da hinten wäre eine schöne Uferkneipe gewesen“.

 

 

Ist doch ganz einfach !

 


 

Das Team    Reiseberichte   Warum Rudern    Wieso zusammen   Gästebuch    
"De Ole Kassen"
       Die Abenteuer des Willem van der Waterkant

DAS ABC DES RUDERSPORTS

zur Startseite

Wir rudern zusammen!