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11-Städte-Tour 2002

9. bis 12.5. 2002

 

 

Nachdem auf dieser Seite Ruderer, Steuermänner, Weihnachtsmänner und Fahrtenobelefanten zu Wort kommen, will ein ganz Ungefragter, aber nicht Unwichtiger hier seine Gedanken zu der Hollandtour loswerden: Harriersand, ein wunderschönes rotes Ruderboot für drei Ruderer oder zwei Ruderer und einen Steuermenschen - Willem darf immer mitkommen...

 


Hier machen sie mich fertig

Ich bin Harriersand, auch Harry genannt und erst seit 2002 im Verein. Ich will hier von Holland, na genauer gesagt von Westfriesland berichten. Jedes Jahr am Himmelfahrtswochenende findet die 11 Städte Tour statt, das sind die 11 Friesischen Städte und ganz viele Wasserwege. 
200 km werden in weniger als 24 Stunden gerudert und zwar in gesteuerten Zweiern, also ein Einsatz für Nauti oder mich. Maximal 12 Ruderer dürfen in einer Mannschaft sein, es wird immer gewechselt, weil das hält am Stück nur ein Boot aus, aber doch kein Ruderer.

Immer wieder gern getragener Fetisch der 11-Stedentocht, Anklicken zum Streckenüberblick

Aber ich glaube, ich muss ca 10 Tage vorher anfangen, denn alles begann im Main. Das sollte meine erste Wanderfahrt auf fremden Gewässern werden. Nauti und ich kamen auf den Hänger, ach ja auch der dicke Stegspucker war dabei, für den Rhein, und ab ging es nach Süddeutschland. Auf dem Main war es recht nett, Nauti war ja recht erfahren und immer haben sie mich vorgeschickt, weil Nauti ja für Holland geschont werden sollte. Was dennoch so alles geschah, das könnt ihr bei dem Bericht Mainwanderfahrt nachlesen. Nur soviel sei gesagt: Nauti war mit Krachen und Getöse abgehauen und ich sah auch für mich nicht mehr viele Chancen. Ich hing mit einem Ausleger am Baum fest, hatte keine Ahnung, wie lange ich mich noch festkrallen konnte. Irgendwie nach Stunden bin ich rausgezogen worden, ich zitterte und mir war einfach nur schlecht. Dann der Bericht zu Nauti: Hinüber. Das war ein Schock, der fährt in die Spanten. Und was passiert, da werde ich in Augenschein genommen, ein Zettel gezückt, alle meine Verletzungen aufgeschrieben und noch am Unfallort werden Ersatzteile bestellt, damit ich die Hollandpartie übernehmen kann. Versteht denn keiner, dass mir in diesem Moment nur nach Bootshaus für die nächsten Wochen zu Mute war?

Nun also wurde ich 10 Tage nach dem Crash nach Holland verfrachtet. Ich fühlte mich nicht wohl und hatte ja von Nauti nur wenig über „Das Ereignis“ gehört. In Holland wurde ich dann schon am Donnerstag zusammengeschraubt und durfte mal aufs Wasser. Ja doch, ich fühlte mich ganz gut an nach dem Crash, ich glaube, ich mache es. Aber als dann am Freitag alles hergerichtet wurde, war ich doch entsetzt. Wieso bauen sie einen Scheinwerfer an? 

 

Mir hat keiner so genau gesagt, dass ich die ganze Nacht im Einsatz bin. Rettungswesten - bitte nicht schon wieder crashen – und Abkleben, na wozu habe ich denn Lenzklappen. Kurz und gut, um 20:00 Uhr sollte gestartet werden und es ging vorher auf in Richtung Prinsentuin. He, Hans-Hermann das soll eine Regatta werden, da beschwere mich bitte nicht mit unnötigen Packsäcken. Wenn kein Baum kommt, dann braucht hier keiner Ersatzklamotten! 
Ja und dann geht es los, ein Boot nach dem anderen startet, und manch Boot scheint so unerfahren zu sein wie ich. Nun ging es in etwa so zu: Eine Mannschaft rudert, Birgit und Gudrun machten mit Hans-Hermann als Steuermann den Anfang. Nach ca. 1 Stunde Treffen mit den anderen, Mannschaftswechsel und weiter. Diesmal sitzen Stefi, Jörg und Bernd im Boot. Es wird dunkel, mein Licht ist an und es geht zum ersten Stempelposten. In Dokkum wartet schon die nächste Mannschaft, Iris, Lutz und Ekki und mitten in der Nacht kommt dann im Nirgendwo ein Ort, wo Matthias, Gudrun und Hans-Hermann mich übernehmen. Willem habe ich nur manchmal gesehen, er hat wohl im Bus tapfer die Stellung gehalten. Und so ging es weiter und weiter. 

Ja doch, es war sehr dunkel und die Wege recht verwirrend. Ich habe da ja keinen Vergleich, aber ich habe schon gemerkt, dass wir wohl gut in der Zeit liegen. Haben zumindest alle gesagt. Immer weiter. 11 Städte haben wir durchquert, ich kann mich nicht so recht erinnern, gerne hätte ich mal nur einfach irgendwo eine Weile verweilt, weil es ganz nett aussah. Aber immer nur weiter. Mal sagte einer: Mir ist schlecht. Dann kam ein: Wieso mache ich das?
Von Austritten und Schachspielen war die Rede. Aber ICH habe doch nicht darum gebeten, 200 km in so kurzer Zeit zurück zu legen. Das ist eine ausgedehnte mehrtägige Wanderfahrt. Das Sloter Meer war schön, ruhig, kein Nebel und es wurde langsam hell. Zum Glück hatten wir Kompass und GPS und Stefi war wohl auch vertraut damit, denn wir kamen in Sloten an der Mühle an, sehr schön.
 Immerhin habe ich da die Batterie entnommen bekommen. Dank an das AWI, dass wohl immer eine polartaugliche Batterie leiht, aber muss es denn wirklich dieses schwere Ding sein? Hindeloopen war sehr eng und keiner hat an Pickhaken gedacht! Dabei wissen das doch alle - nur ich nicht. Nach 20 Stunden und 20 Minuten waren wir da. Die letze Etappe war hart, da kann jeder meinen Arzt oder Apotheker zu fragen! Und die Überraschung, wir rudern durchs Ziel und wir werden mit einem Tusch begrüßt! Na das will ich jetzt immer. Und dann durfte ich raus aus dem Wasser. Ich war froh, ich hatte auch das Gefühl von Blasen, nicht nur Ruderer bekommen das, auch Boote. Und ich habe die Nacht gut geschlafen, geehrt mit einer Plakette, dass ich das durchgehalten habe. Und dann ging es am nächsten Tag wieder nach Hause - schön und da kann ich auch mal angeben wie ein Sack voll Flöhe! Aber ob ich dieses Jahr das wieder mache oder Nauti, das muss noch ausdiskutiert werden. So das waren meine Gedanken zu Langstreckenregatten. Ruderer denkt daran, wir sind im Dauereinsatz, vielleicht mal vorher und nachher den geschundenen „Bauch“ polieren! Danke

 

Das Ergebnis Schwarz auf Weiß

Und beim Frühstück danach hatten alle schon wieder klasse Stimmung, weil man auf dem Zeltplatz so gut sitzen kann!

Bringt dieses Jahr jemand Stühle mit?

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