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5 Fischköppe in der Hauptstadt

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Kleinmachnow-Potsdam

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Juli 2002. Aller guten Dinge sind drei. Mit den „Neo“-Berlinern Annette, Stefi und Thomas gibt es nun genug rudernde Gründe, endlich mal die Berliner Gewässer zu erkunden, so findet Iris.

 

 Stefi freut sich auf ihr Heimspiel, Annette verkrümelt sich lieber und Thomas macht das, was er am liebsten macht: Er organisiert die Tour und kümmert sich um Leihboote und Herbergen

Nachdem er in „1001 Geschichten aus Masuren“ reichlichst Erwähnung gefunden hat als DER legendäre Spasss-Habbe, ist man sehr zuversichtlich, dass seine Planung Anklang finden wird.

So nimmt das Chaos seinen Lauf.

Nach 3 wöchigem Austausch von ca. 50 Mails und Telefonaten steht endlich fest: Es sind weiterhin Ekki, Jörg, Lutz und Bernd mit von der Partie und man startet mit einem Vierer vom RudervereinKleinmachnowStahnsdorfTeltow zu einer Runde über den Wannsee, die Spree, den Oder-Spree-Kanal nach Fürstenwalde und über die Müggelspree, den Müggelsee und den Teltowkanal zurück zum Ausgangsort.

Wer sich`s genauer ansehen möchte: hier geht`s zum Streckenplan

 

Sollten Mannschaft und Boot dann noch heil sein, soll sich noch ein Ausflug nach Potsdam anschließen.

Berechtigte Zweifel werden daran laut, als von umgekippten Bäumen auf der Müggelspree, Hinterlassenschaften des Jahrhundert - Orkans, und reißender Strömung die Rede ist.

Außerdem fragt Iris vorsichtig an, ob die erste Etappe nicht doch eventuell ein bisschen lang sein könnte. Aber Thomas ist zuversichtlich, da er diese Tour schon mehrfach absolviert hatte ...selbst mit Kindern, so lautet seine Beschwichtigung.

Schön und gut, stellt sich nur die Frage, wo wir so kurzfristig die Kinder herbekommen sollten.

Zunächst einmal gilt es aber, sich über unterspülte Autobahnen und überflutete Nebenstraßen ins sommerliche Berlin vorzukämpfen. Dort verbringen Ekki, Thomas und Iris die erste Nacht in einer typischen Berliner Kneipe. Ekki bekommt all die unglaublichen Anekdoten von den Masuren Wanderfahrten von Thomas noch einmal bestätigt, was eigentlich nicht not getan hätte, denn er hatte sie schon immer geglaubt, weil „das ist so skurril, das kann sich keiner ausdenken“.

Am nächsten Morgen versuchen 5 Menschen in 2 Pkw, den RV KST und Jörg und Lutz zu finden, die dort im Auto übernachtet haben. Es etabliert sich erstmals der Begriff der „gefühlten richtigen Abzweigung“.  

 

Der Verein liegt an einer Schleuse, die man mit dem Auto nicht passieren darf in einem Wald, den man eigentlich nicht betreten darf, hinter einer Kreuzung, an der man 5 kopfsteingepflasterte Wege zur Auswahl hat  und in einem Viertel, das, wie sich späterherausstellt, von militanten Anwohnern verteidigt wird.  Idyllisch.

  

Das „Bootshaus“ besteht aus einer von außen verfallen anmutenden Datscha. Die Boote liegen auf der Wiese,

der handliche Steg von 1 qm  wird bei jeder Ausfahrt zu Wasser gelassen und nach dem Ablegen wieder weggeräumt,
als hätte man Angst, es könnte tatsächlich jemand hier anlegen wollen.

   

So hatte der kleine Lutz sich die Hauptstadt ja nicht vorgestellt.

Der Blick in die Karten lässt vermuten, dass die Hälfte der ersten Etappe irgendwo mitten in der Stadt liegen müsste.

Thomas hat mit seinen Leuten immer am 
Tiergarten angelegt. Okay, klingt gut.

 Ekki und Thomas fahren mit dem Auto hin und bestaunen die Tierwelt im Schleusencafé



und
die anderen machen sich mit dem Dickschiff „Globetrotter“ auf den nassen Weg.

 

 

 

Nach ca. 10 Kilometern ist der Wannsee erreicht. 

 

 

 

Staunend und ein bisschen neidisch passieren wir die ersten mondänen Berliner Rudertempel, aus denen sich um diese Samstagvormittagsstunde Scharen von Ruderern ergießen.
In einem von ihnen ist Thomas Mitglied. Sollte uns das
etwas sagen?  

 

Draußen auf dem Wannsee ist es nicht wirklich windig, es sind auch nicht wirklich hohe Wellen, denen das Boot ausgesetzt ist, aber sie sind ungewöhnlich aggressiv und ergießen sich – WUSCH - unaufhörlich über Willem, den Stefi trocken zu halten versucht, und Bernd, der Stefi egal zu sein scheint.

Wellen, die sich am Ausleger brechen kennt man ja, aber Wellen, die sich am Stemmbrett brechen, sind neu.

„Wennste ma vernünftig steuern würdest, müssteste auch nicht ständig den Elefanten hochreißen und Bernd bliebe auch trocken“ kommt es maulend aus dem Maschinenraum.

 

 

Stefi lässt anlegen und die nörgelnde Mannschaft mit sauren Süßigkeiten besänftigen. 

 

 

 

 

                                

 

 

 

 

 

 

 

 

Danach ist die Stimmung erst einmal besser, aber dann ist sie wieder schlechter, denn trotz ständigen beharrlichen Ruderns und Passierens mehrerer Abzweige, an denen die richtige Richtung alternativ erfühlt oder per Karte ausfindig gemacht werden muss, ist immer noch keine Mittagsrast in Sicht.  

Doch endlich ist die Unterschleuse erreicht. Es kann also
eigentlich nicht mehr weit sein.

Anruf beim Schleusenwärter: Wir wollen schleusen.

"Liegt ihr denn ober- oder unterhalb?",
so lautet die Gegenfrage.

Ööööh – tja ... woran erkennt man das auf einem stehenden Gewässer?

„Ist vor euch ein großes Tor oder ein kleines Tor?“

„Ööööh – tja ... eher klein.“

„Also oben.“

Wenig später wird uns mitgeteilt, dass wir gleich einfahren dürfen. „Ihr liegt übrigens unterhalb.“

„Ööööh – tja, dann muss das andere Tor wohl noch kleiner sein.“ 
 

Aus der Seestadt Bremerhaven ist man halt
einfach andere Dimensionen gewohnt, zumindest
was Schleusentore und Schiffe angeht.

   

Bei der Mittagsrast, die eigentlich am Nachmittag stattfindet, wird erste Kritik an der Streckenplanung laut. 

Wenn die 2. Halbetappe genauso lang dauert, werden wir eine Hansemannsche Ankunftszeit, also kurz nach Sonnenuntergang, ins Kalkül ziehen müssen.  

 

Bevor es zu einer Meuterei kommen kann, fällt Thomas zum Glück ein, dass man hier zwar eigentlich immer Halbzeit hatte, dass man ja aber sonst immer bei „seinem“ Verein, also ca. 2  Stunden später losgefahren war...
 

S´ist also sozusagen nur noch ein Katzensprung nach Köpenick.
 

Naja, der Katzensprung dauert auch ein paar Stunden, führt durch die Stadtteile Tiergarten, Mitte und Kreuzberg zur Oberschleuse und dann weiter über die Spree-Oder-Wasserstraße zur Dahme.

 

 Ein paar größere Brücken mit insgesamt 3 S-Bahnen, ein bisschen Straßenlärm und ein dem Ruderboot in Brückenhöhe entgegen kommendes Wasserflugzeug  vermitteln dem kleinen Lutz zum ersten Mal einen gewissen Eindruck von Großstadt, bevor sich zwischen Spreepark und Köpenick wieder Natur pur präsentiert.

 

 

 

Sie erreicht den richtigen Postsportverein Köpenick  aber dennoch deutlich vor den Ruderern, bereitet schon einmal den kleinen, aber feinen Schlafsaal für die feindliche Übernahme vor und ist rechtzeitig am Steg, um auf den letzten Metern mitzuziehen.

 

        
      
         

 

 


Von der in den Medien versprochenen Randale anlässlich diverser Großveranstaltungen bekommt man auf dem Wasser nichts mit, nur Stefi berichtet später von einem grünweißen Großaufgebot und lästigen Straßensperren.

 

              
              

              


 

Zügig wie immer wird der Raum 
annektiert und in Ruderermanier dekoriert.

 

Nun zeigen wir aber endlich dem kleinen Lutz die große Stadt  : 

       

Das prickelndste Abenteuer des Abends stellt die Benutzung des Spielautomatens  in der volkseigenen Straßenbahn dar: Wenn man sich nämlich blöd genug anstellt und lange genug herumtüdelt, kann man den Kurzstreckentarif für sich beanspruchen. Macht nur ein paar Cent aus, aber ein paar Cent mal 6 mal 2 (Rückweg) macht schon fast wieder ein Eis.

Iris gelingt es, die BVV so richtig zu schädigen: Auf dem Rückweg bekommt sie das Normaltarifticket von einem, der es nicht mehr mit ansehen kann, bei seinem Ausstieg geschenkt. Noch ein Eis erwirtschaftet, cool !

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